Veranstaltungsbericht der XII Internationalen Deutschen Meisterschaft im BJJ 2012

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Brazilian Jiu Jitsu

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IDM Neuried
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Ende des Jahres stehen bei Neuried regelmäßig die internationalen deutschen Meisterschaften im Brazilian Jiu Jitsu und im Submission Wrestling auf dem Programm. Natürlich waren wir vom Kong’s Gym Heidelberg nach der guten Ausbeute bei der pfälzischen Grappling Challenge am vergangenen Wochenende heiss darauf, auch hier ein paar Medaillen abzuräumen. Dass diesmal die Konkurrenz größer sein würde, war uns allen im Vorfeld klar. Allerdings hatten sich die Weißgurte vom Kong’s Gym auch gegen höhergraduierte BJJ-Sportler auf der PGC durchaus wacker geschlagen.

Am Samstag, den 17.11.2012 war es dann soweit, die IDM stand auf dem Tagesprogramm und um 9 Uhr morgens sollte der Wettkampf planmäßig losgehen. Insgesamt gingen samstags laut den Aussagen der Veranstalter rund 300 Sportler an den Start. Sonntags kämpften dann auch noch einmal rund 130 Jugendliche.

Nachdem die Listen endlich ausgehängt wurden, bereiteten wir uns auf unsere Kämpfe vor. Zuerst wurde die Kategorie BJJ auf den insgesamt 5 Matten ausgetragen. Los ging es mit den Weißgurten. Wieder einmal musste vom Kong’s Gym Heidelberg Philipp Schweigler als Erster die Matte betreten. In der Weißgurtklasse Brazilian Jiu Jitsu der Männer bis 70 kg traf er sogleich auf Julius Hannig von Toca do Jiu Jitsu Chemnitz. Philipp Schweigler versuchte dem Mann aus Chemnitz seinen Stil aufzuzwingen, wurde jedoch recht früh von diesem geworfen. Danach fand er nicht mehr richtig zu seinem Stil und musste später in einem Armbar aufgeben. Leider hatte Philipp bei diesem Turnier gleich in der ersten Runde das Pech auf den späteren Gewinner dieser Klasse zu treffen und musste die schmerzliche Erfahrung machen, dass beim K.O.-System für ihn gleich nach dem ersten Kampf schon wieder Schluss war. Ähnlich erging es Valentin Ultes bei den Männern (weiß) bis 67,5 kg im Submission Wrestling. Nach einem erfolgreichen Abschneiden bei der PGC geriet er bei seinem ersten Kampf dieser IDM relativ früh in die Triangle seines Gegners und konnte sich hier leider nicht mehr befreien. Die erste Medaille für das Kong’s Gym konnte Amando Cepollaro bei den Weißgurten der Männer über 94 kg holen. Amando, der unter Bennie Munn erst seit einigen Monaten Brazilian Jiu Jitsu trainiert, kam mit seinem körperlich betonten Stil bis ins Halbfinale. Dort entschied der Kampfrichter, dass Amando seinen Gegner geslamt habe und disqualifizierte ihn. Somit blieb es für ihn bei Platz 3. Sein Trainer Bennie Munn  startete in der BJJ-Kategorie bei den Senioren ab Blaugurt mit über 82,3 kg. Dort traf er im Kampf um den Finaleinzug gegen den Violettgurt Sven Rug von der Academia de Jiu Jitsu Karlsruhe. Bennie Munn, der selbst einen Blaugurt besitzt, schlug sich zunächst nicht schlecht gegen Sven. Er konnte sich zunächst einen Punktevorsprung sichern. Sven Rug nutzte jedoch irgendwann im Kampfverlauf seine größere Erfahrung und bekam so Bennie Munn nach einem Fehler schlussendlich noch in einen Omo Plata, worauf dieser in Führung liegend aufgeben musste.

Das Kong’s Gym Heidelberg hatte jedoch noch 5 weitere Kämpfer im Turnierverlauf. Bei den Männern/Weiss bis 88,3 kg in der Kategorie BJJ starteten gleich 2 Kämpfer für das Kong’s Gym Heidelberg. Christopher Guse zeigte hier im ersten Kampf, dass er durch das Turnier der vergangenen Woche ordentlich Selbstvertrauen getankt hatte und kontrollierte auf intelligente Weise seinen Gegner im ersten Kampf, der sich scheinbar schon vor dem Kampfbeginn wie der sichere Sieger fühlte. Nach einem ersten verdienten Sieg lief es im zweiten Kampf dann leider nicht mehr ganz so rund, weshalb er hier leider ohne Platzierung ausschied. Christian Platzek tat sich nach seinem starken Auftritt bei der PGC in derselben Gewichtsklasse wie Christopher bei seinem ersten Kampf äußerst schwer und gewann knapp durch einen Vorteil, obwohl hier mehr drin gewesen wäre. Den zweiten Kampf gewann er dann schließlich deutlicher. Im nächsten Kampf traf Christian dann auf den starken Jan de Moncada. Diesem musste er sich via Submission geschlagen geben und sich mit einem dritten Platz begnügen. Jan de Moncada gewann dann schließlich auch diese Gewichtsklasse. Florian Neuber kämpfte ebenfalls mit Gi bis 88,3 kg, allerdings startete er in der Blaugurtklasse. Er bekam es gleich mit Michael Lampart vom Team Basel zu tun, dem späteren Silbermedaillengewinner dieser Gewichtsklasse. Aufgrund längerer Trainingsabwesenheit tat er sich schwer in den Kampf zu finden. Zudem nutzte er zu wenig seine Stärken. Hier wäre bestimmt mehr möglich gewesen, wenn er sich optimal hätte vorbereiten können. So musste er leider durch Submission aufgeben. Als nächster Starter des Kong’s Gym Heidelberg ging Leo Lauber beim Submission Wrestling (No Gi) der männlichen Weißgurte bis 91,5 kg auf die Matte. Er erkämpfte sich mit viel Einsatz den Einzug ins Halbfinale. Dort traf er auf Behnud Sam, einen der Trainer des MMA Spirits. Behnud Sam, ein erfolgreicher Ringer, mauerte und blockte fast über den gesamten Kampfverlauf alle Submission- und Sweep-Versuche von Leo aus der Guard. Gegen Ende begaben sich beide Kämpfer wieder in den Standkampf. Kurz vor Ablauf der Zeit wurden beide aktiver, Leo zögerte etwas und Behnud nutzte die Gelegenheit und holte sich die Punkte für den Takedown, die Uhr lief ab und Leo hatte leider keine Gelegenheit mehr, den Punkterückstand aufzuholen. Somit blieb es für Leo bei Platz 3.

Im Submission Wrestling (No Gi) der Männer ab Violettgurt aufwärts und +85,5 kg startete dieses Jahr nach längerer Abwesenheit von der BJJ IDM wieder einmal Benni „Blanco“ Russ. Von anfangs 7 gemeldeten Teilnehmern standen am Kampftag leider nur noch 4 Personen auf der Poolliste. Zudem zog noch ein weiterer Teilnehmer im Verlaufe des Tages seine Teilnahme am Submission Wrestling aufgrund gesundheitlicher Probleme zurück. So kam es zu einem Aufeinandertreffen zwischen Benni Russ und seinem ehemaligen Teamkollegen Sven Rug von Bennis langjährigem Team, der Academia de Jiu Jitsu Karlsruhe. Hier musste sich Sven Rug gegen Benni nach Punkten geschlagen geben. Somit war Benni „Blanco“ Russ deutscher Meister in der Eliteklasse im Submission Wrestling bis 85,5 kg. Leider hat dieser Titel in diesem Jahr einen sehr bitteren Beigeschmack, wenn man bedenkt, wie mager das Teilnehmerfeld besetzt war. Zudem wurde die Open Class im Submission Wrestling abgesagt. Aufgrund vorangeschrittener Zeit waren für die Veranstalter einfach zu viele Kämpfer nach Hause gegangen, um diese noch auszutragen. Alles in allem sehr enttäuschend für diejenigen, die hier noch kämpfen wollten. Umso erfreulicher war es, dass sich Thomas Buschkamp von Peter Sobottas Team Planet Eater noch zu einem Freundschaftskampf mit Benni Russ bereiterklärte. In einem siebenminütigen Submission Wrestling Fight kam hier nochmal ein wirklich interessanter Grappling Kampf zwischen Benni und Thomas, der zuvor den Preis für den besten Techniker des Turniers bekommen hatte, zustande. Thomas Buschkamp gelang es beim Kampf, Benni Russ relativ früh in eine Reverse Triangle zu bekommen. Benni hatte einige Probleme, diesen eng sitzenden Submission Griff zu verteidigen. Er konterte schließlich und nahm Thomas ebenfalls in eine Reverse Triangle, konnte diesen jedoch ebenfalls nicht zur Aufgabe zwingen. Ab nun ging es hin und her, Thomas versuchte mehrfach Kniehebel anzusetzen, Benni hielt mit Top Control, Kimuraansätzen und Anaconda-Versuchen dagegen. Benni versuchte mehrfach die Guard von Buschkamp zu passieren, scheiterte jedoch immer knapp. Letztendlich sprang hier aber ein Vorteil für ihn heraus. Kurz vor Ende gelang es Blanco, eine Arm Triangle bei Thomas Buschkamp anzubringen und er konnte ihn damit zur Aufgabe bringen. Respekt an Thomas Buschkamp, der bei diesem Kampf ca. 10 kg weniger Körpergewicht als Benni auf die Waage brachte!

Das Video des Kampfes findet Ihr bei unserer Galerie unter den Videos.

Die Ergebnislisten mit Gi und ohne Gi findet Ihr unter folgendem Link: www.bjjb.de/cms/index.php .

Hier noch einmal ein Überblick über unsere Medaillen Gewinner:

Benni „Blanco“ Russ       à 1.Platz Submission Wrestling/Männer ab Violettgurt +85,5 kg

Bennie Munn                   à 3.Platz Brazilian Jiu Jitsu/Senioren ab Blaugurt +82,3kg

Christian Platzek              à 3.Platz Brazilian Jiu Jitsu/Männer Weissgurtklasse -88,3 kg

Leo Lauber                       à 3.Platz Submission Wrestling/Männer Weissgurtklasse-91,5kg

Amando Cepollaro         à 3.Platz Brazilian Jiu Jitsu/Männer Weissgurtklasse +94 kg

 

Zusammenfassend kann man zu diesem Turnier sagen, dass trotz der geringen Zahl an Kampfrichtern und der großen Anzahl an Kampfsportlern der Ablauf des Turniers noch relativ flüssig war. Weniger als 5 Mattenflächen hätten jedoch zu erheblichen Verzögerungen des ohnehin viel zu langen Turniertages geführt. Leider war auch kein Aufwärmbereich mit Matten vorhanden. Über die Vorgehensweise, jeden Kämpfer direkt vor seinem Kampf am Mattenrand einzuwiegen, lässt sich streiten. Hier gibt es sicher Argumente, die sowohl dafür als auch dagegen sprechen. Definitiv problematisch ist die Einteilung der Gewichtsklassen. Eine Gewichtsklasse von beispielsweise 82,3 kg bis zu 88,3 kg zu führen, macht wenig Sinn wenn man alle Fighter ab 88,3 kg beim BJJ oder über 85,5 kg beim Submission Wrestling zusammen in einen Topf wirft. Gerade in den Gewichtsklassen mit dem höchsten Verletzungsrisiko muss so theoretisch jemand mit ca. 90 kg auch gegen Leute kämpfen, die teilweise 40 kg mehr wiegen. Dies ist absolut unsinnig und solche Gewichtsunterschiede führen regelmäßig zu gefährlichen Verletzungen. Hier sollten die Veranstalter ihre Einteilung im Interesse der Sportler überdenken. Während das Teilnehmerfeld bei den Weiss- und Blaugurten ganz gut besetzt war, war das Niveau der Klassen ab Violettgurt dieses Jahr etwas enttäuschend. Alles in allem war der Turnierablauf in Ordnung und man hatte im Großen und Ganzen das Gefühl, dass sich die Kampfrichter Mühe geben und sich bei – berechtigter oder unberechtigter – Kritik mit den Sportlern konstruktiv auseinandersetzen.

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Christian vom Kong´s Gym Heidelberg

IDM Neuried
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